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Kari Voutilainen und die Hohe Kunst der Uhrmacher

Im Frühjahr dieses Jahres habe ich die Baselworld das erste Mal besucht. Dazu gibt es ebenfalls bald einen kleinen Bericht. Nach dem Messebesuch ging es auf eine kleine Reise in der Schweiz.

Zwei Herren am Zug

Nachdem wir Basel verlassen haben, voll mit Eindrücken, vor allem der „Independents“, sind wir auf eine kleine Rundreise gegangen und haben drei unabhängige Uhrmacher besucht. Unabhängige Uhrmacher sind wie die Ronin ihrer Zunft. Sie dienen keinem Herrn, sondern bestreiten die Kunst der Uhrmacherei selbst und leben davon. Der Vergleich zu Samurai oder Ronin sei erlaubt, wenngleich die Independent Watchmaker ihr Schicksal selbst wählen und eigene Uhren bauen, aus Leidenschaft und nicht, weil sie keinen „Herren“ finden.
Ein Independent Watchmaker baut eine Uhr meist von grundauf selbst. Jedes kleine Teil wird entworfen, hergestellt und verfeinert. Große Marken nutzen vorhandene Uhrwerke verschiedener Hersteller. Kaum ein größeres Unternehmen kann es sich leisten neue Werke zu entwickeln. Ausnahmen bestätigen die Regel, wie Patek Philippe oder Rolex, aber sind sehr, sehr selten. In der Gilde der Hohen Kunst der Uhrmacher ist Kari Voutilainen ein Ästhet.

Ein Traum in Eisblau

Auf der Messe haben wir Kari bereits getroffen und einige seiner Uhren in natura sehen können. Bis dahin hatte ich noch keine Uhr von ihm in Händen gehalten.

Kari und die Zifferblätter

Das Zifferblatt einer Uhr ist etwas Besonderes, quasi das Gesicht. Hierauf schaut man in Gänze und innerhalb von Sekunden weiß man, ob das Design gefällt. Karis Zifferblätter sind extrem schön. Punkt.
Eine Uhr hat mich regelrecht umgehauen. Ein leichtes Blau, fast schon weiß, bei diesem Modell auf der rechten Seite. Ich denke, es ist eine Observatoire, allerdings sind einige Details anders. Vor lauter „Umgehauen“ habe ich das nicht gefragt, auf der Baselworld.
Wer möchte, kann hier vergleichen: http://www.voutilainen.ch/

Môtiers

Wenn man in Môtiers ankommt, ist man auch schnell wieder draussen. Es leben gerade einmal 825 Einwohner hier. Als wir ankommen ist das Wetter gemischt, kurz Regen, dann wieder Sonne. Die Landschaft ist wunderschön und der Hauptsitz der Uhrenmanufaktur eine alte Villa aus der Zeit um 1900.

Seine Werkstatt – oder eher Refugium

Als wir ankommen, werden wir sehr herzlich empfangen. Der gebürtige Finne ist ein wirklich sehr, sehr freundlicher und höflicher Mensch und wir dürfen gleich alle Details sehen. Ziffernblattrohlinge oder eine Art Designbuch für Ziffernblätter. Die Werkstatt im Untergeschoß, welche ein wenig wie ein Museum aussieht, aber noch in Benutzung ist. Ich glaube wir gehen durch vier Stockwerke in etwa. Ganz unter dem Dach ist Computer neben Handwerk zu finden. Hier werden die Werke entworfen, Uhren designt, zusammengebaut und restauriert. Als wir vor Ort waren, hatte man gerade vier Uhren eines Sammlers restauriert, dessen Haus abgebrannt war und die Uhren im Safe großen Schaden genommen haben.

Die Zeit fliegt und wir steigen ins Auto, um knapp einen Kilometer in die Werkstatt für Ziffernblätter zu fahren. Teil 2 der Story folgt.


Links:
www.voutilainen.ch/

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Florian Weixelbaumer

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